
Johann Jakob Gerhard II. und die Räuber
Hintergrund.
Johann Jacob Gerhard wird im Jahre 1778 als Sohn des Zimmermannes Johann Jacob Gerhard I. und seiner Frau Maria Elisabetha in Weiden geboren.
Er wird später mit der Bande des Johannes Bückler unterwegs sein.
Bekannterweise beim Raub in Hottenbach und aus diesen Verhörprotokollen gibt es ein paar Überlieferungen.
Aus den Verhörprotokollen.
Mit Johannes Bückler.
“Ich schickte hierauf den Jacob Gerhard und den Messerschmitt Stein von Weiden auf Spähe aus.
Acht Tage danach beging ich gedachten Diebstahl mit den genannten Gerhard und Stein so wie mit Johann Leiendecker einem gewissen Denig, Müller von Heussweiler ….”
“Ich bemerke übrigens daß meine Kameraden Gerhard (Jakob), Denig und Rüb vormals öfters im Hause des bestohlenen Juden waren . . . “
“Ja, ich war in diesem Wald mit Peter Dahlheimer und Jacob Gerhard von Weyden; wir erlustigten uns, auf die Eichhörnlein zu schießen und Zunder zu suchen!”
Über den Raub von Hottenbach.
Und Jacob Gerhard.
“Ich bin mit Peter Dahlheimer, Jacob Gerhard von Weyden und Johannes Leyendecker in das Haus gegangen; dieser letztere hat sich des Juden bemächtigt und hat selbigen in sein Zimmer gezogen. Ich ging mit Peter Dahlheimer in das Gewölb, um die Waren aufzupacken.
Als wir auf das Geschrei des Juden und seiner Familie hinaus gingen, fanden wir Johannes Leydecker und Jacob Gerhard den Juden auf dem Boden haltend, ich rettete ihn aus ihren Händen, wonach der Jud selbsten mich in seinen Laden führte …”
“Nach dem Hottenbacher Diebstahl wurde besagter Gerhard angehalten und in die Gefängnisse nach Birkenfeld, allwo er entwischet ist, geführt. Er ist mir auf der anderen Rheinseite gefolgt allwo ich ihm zu Kriftel zwischen Ittstein und Königstein einen Dienst als Mühlknecht ausmachte, er hat diesen Dienst nächtlicherweise verlassen und soll seinen Meister bestohlen haben. Von da hat er sich zu einem Müller bei Hofheim verdungen und einige Zeit hernach ist er zu dem Umbstatter Müller in Dienst gekommen. Er ist ein junger Mensch von zwei und zwanzig Jahren, fünf Schuh drei Zoll groß, hat dunkelbraunes Haar, blatternarbiges Gesicht, gewöhnliche Stirn, spitzes Kinn und mittelmäßige Leibesgestalt.”
Jakob Gerhard wurde nicht mit der Schinderhannes-Bande im großen Prozess hingerichtet da er zu dieser Zeit noch immer flüchtig war – im Jahre 1813 wurde ihm ein Sohn in Erbach geboren mit welchem sich die heutige Schreibweise seiner Nachfahren; Gehrhardt; einbürgerte. Was aus Johann Jakob Gerhard II. geworden ist vermögen auch wir heute nicht zu sagen.
