Johannes Bückler.
Der “Schinderhannes”.


Den Namen hat wohl fast jeder einmal gehört, der Mann hinter dem Namen war Johannes Bückler, der vermutlich im Herbst des Jahres 1779 in Miehlen geboren wurde. So ganz eindeutig ist die Sachlage hier nicht.

„Schinderhannes“ geht zurück auf den Rufnamen „Hannes“ von Johannes und die Tätigkeit der „Schinder“, also Abdecker, welche sein Vater ausgeübt hat und auch er wohl in jungen Jahren.

Bekannt wurde der „Schinderhannes“ durch seine kriminelle „Karriere“, welche er bereits im jugendlichen Alter von 15 Jahren begann. Heute würde wir so ein kleines Vergehen wohl nicht mehr als kriminell einstufen, er unterschlug einen Louis dór, mit dem er Branntwein einkaufen sollte.

17. Jahrhundert.
Harte Zeiten für die Menschen.


So ging es jedoch weiter. Bereits in der Lehrzeit beim Wasenmeister Nagel in Bärenbach kam eine weitere Strafe, 25 Hiebe mit der Rute wegen des Diebstahls von sechs Kalbfellen und einer Kuhhaut hinzu.

Schon bald kamen einige Viehdiebstähle in der Gegend hinzu, welche er mit einigen anderen unternommen hatte. Bückler wanderte ins Gefängnis, konnte jedoch fliehen.

Irgendwann lernte er Jakob Fink kennen, dieser war als „Roter Fink“, wegen seiner Haarfarbe, bereits ein bekannter Dieb. Kein guter Umgang, die „Hunsrückbande“ trieb fortan ihr Unwesen.

Am 10. Juli 1798 wurde der „Schinderhannes“ wieder festgenommen, diesmal auf der Weidener Mühle der Familie Gerhard. (Siehe auch Familie Gehrhardt).

Wieder kam er vor Gericht und ja, wieder gelang ihm die Flucht.

Weitere Raubzüge.
Festnahme am 31.5.1802.


Bis zu seiner erneuten Inhaftierung im Februar 1799 kamen mehr als 40 Vieh- und Pferdediebstähle auf sein Konto.

Es kam aber, wie es kommen musste, wieder gelang Bückler die Flucht und verlegte sich hiernach auf Raub- und Erpressung.

Was folgte war eine große Anzahl weiterer Vergehen.

Am 31. Mai 1802 gelang die Festnahme bei Wolfenhausen im Taunus.

Der letzte Akt.
Tod durch Schafott.


Bückler legte umfangreiche Geständnisse ab, bei dem auch unser Ahne Jakob Gerhard Erwähnung findet und Johannes Bückler wurde zum Tode verurteilt, die Hinrichtung war für den 21. November 1803 festgesetzt.

Insgesamt 20 Personen starben durch das Schafott, was nicht länger als 25 Minuten dauerte.

Das Ende einer kriminellen Laufbahn. Jakob Gerhard überlebte, er gelangte später nach Erbach im Odenwald, wo er ein Kind mit der Tochter des Turmwächters Gebhardt hatte, aus den beiden Namen entstand letztlich das heutige Gehrhardt.