
Die Familie Gehrhardt.
Im Lauf der Jahrhunderte.
In einem idyllischen Landschaft zwischen Hottenbach und Kempfeld liegt hoch über dem Fischbachtal das uralte Bauerndörfchen Asbach. Es handelt sich hierbei im übrigen nicht um das heutige Fischbachtal im Odenwald – diese Namensgleichheit mit unserer heutigen Heimat sind rein zufällig vorhanden.
Wir schreiben das Jahr 1723, Johann Sebastian Gerhardt kommt als Sohn des Zimmermanns Johann Simon Gerhardt in Asbach zur Welt. Die Familie Gerhardt ist recht häufig in der Region vertreten und so betreibt sie auch seit vielen Jahren die Weidener Mühle im Fischbachtal gelegen.
Anno 1750 bekommt auch Johann Sebastian einen Sohn der ebenfalls Zimmermann sein wird, Johann Jacob Gerhardt I.
Wir nennen ihn den ersten, denn sein Sohn wird ebenfalls auf den Namen Johann Jacob Gerhardt getauft und zwar 1776.
Dieser Sohn wird noch von sich Reden machen. Wir können in der Gegenwart noch von ihm in Büchern lesen.
Die Gerhard und der “Schinderhannes.
Jacob der Jüngere und der Ältere.
Johann Jacob Gerhardt trifft irgendwann in seinem Leben auf einen mit Namen Johannes Bückler, dieser wird im Volksmund auch als “Schinderhannes” bezeichnet.
Johannes Bückler findet des öfteren Unterschlupf auf der Mühle der Familie Gerhardt, wahrscheinlich trifft er hierbei auf Jacob Gerhardt, der im allgemeinen auch Jakob Gerhard geschrieben wird.
Diese Begegnung wird Folgen haben. Aber davon mehr unter “Raub von Hottenbach”. Wie der “Schinderhannes” so wird auch er per Steckbrief gesucht, doch im Gegensatz zu diesem endet er nicht unter dem Schafott.
Er wird nach dem Raubzug in Hottenbach in das Gefängnis in Birkenfeld verbracht, doch er kann entkommen.

Erste Hälfte 19. Jahrhundert.
Gerhard und Gebhardt.
Anno 1813 bringt in Erbach im Odenwald Anna Elisabeth Gebhardt ihren Sohn Peter Christian Gehrhardt zur Welt. Anna Elisabeth ist die Tochter eines Soldaten bei der Erbacher Schlosswache, das Kind wird geboren und seit dato liegt der weitere Verbleib von Johann Jacob für uns im Dunkel der Zeit verschüttet.
Die Geburt von Peter Christian ist gleichzeitig die Geburt der heutigen Schreibweise des Familiennamens Gehrhardt – mit zwei “h” abgewandelt aus einer Mischung aus Gerhardt und Gebhardt entstanden.
Zurück zur Familie, es folgen noch weitere Nachfahren in Erbach: Georg Ludwig und Georg Peter Gehrhardt.
Georg Peter gelangt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Erbach nach Groß-Bieberau. Er erbaut hier zwischen 1924 und 1927 einen neuen Familiensitz.
Nachfolger in seinem Haus ist sein Sohn Peter Gehrhardt, auch er ist Steinhauer und betreibt einen Steinbruch im Wald von Groß-Bieberau. Hier arbeitet auch sein Sohn Georg mit.
Die Herkunft seines Vaters blieb auch bei Peter Gehrhardt haften und so kennt man ihn überall als “Erbacher Peter”.
Gehrhardt und Pospolitak.
Auf dem Weg zur Gegenwart.
Georg Gehrhardt heiratet, die aus Mettenheim stammende, Katharina Karola Pospolitak. Später übernimmt er den Familiensitz in Groß-Bieberau.
Er beschäftigt sich mit dem Drehen von Füllfederhaltern und arbeitet letztlich im Chemiebereich.
Noch heute leben Nachfahren des Paares in und um Groß-Bieberau.
Seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ist die Geschichte der Familie Gehrhardt mit unserer Familie eng verbunden.
Aus diesem Grund an dieser Stelle ein kleiner Einblick in deren Weg durch die Jahrhunderte.
